Seit dem Jahr 2007 führen wir an der Wilhelm-Leibl Realschule mit der Haslingden High School in England einen Schüleraustausch durch. Das Ganze begann mit dem ersten Comenius Projekt, das wir 2007 an unserer Schule durchführten: Die Haslingden High School war eine der teilnehmenden Partnerschulen und wir verstanden uns so gut, dass wir beschlossen, einen Schüleraustausch zu wagen. Es gab nur eine Bedingung von Seiten der englischen Schule: „Ihr müsst zuerst kommen!“ – Was wir auch taten.
Seit den ersten Tagen des Schüleraustausches hat sich viel verändert. Im Jahr 2007 kommunizierten wir Lehrer zwar schon per Email, bei den Schülern jedoch war dieses Medium noch nicht stark verbreitet. So hieß es Briefe schreiben. Teilweise kam vor der Reise kaum ein guter Kontakt zustande und es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Reise ins Ungewisse. Heute ist das Kennenlernen eine einfache Sache: Videokonferenzen der Familien untereinander stellen sicher, dass viele schon im Voraus wissen, wie ihre künftige Bleibe aussehen wird.
Auffallend für uns Lehrer war auch Folgendes: Bei den teilweise langen Busfahrten herrschte früher immer ein Heidenlärm (gemeinsames Singen, etc.). Die gedämpften Unterhaltungen bei den Busfahrten in den letzten Jahren führen wir darauf zurück, dass die Konzentration auf die Smartphones zunehmend die Unterhaltungen unterbinden.
Wenn man die Ausflugsziele betrachtet, die wir 2007 auswählten, so hat sich daran nicht viel geändert. Wir deutsche Lehrer sind inzwischen Experten in Sachen Textile Museum (in Haslingden) und York Minster (in York) und sind ohne Weiteres in der Lage, eine Führung zu bestreiten. Im Gegenzug können die englischen Lehrer problemlos als Guides in München fungieren. Einzig Salzburg wurden wir mit der Zeit überdrüssig und ersetzten es durch Kufstein.
Im Jahr 2009 hinderte uns die Schweinegrippe kurzfristig daran, nach England zu fliegen, doch dies konnten wir 2010 nachholen und hatten das große Vergnügen, in jenem Jahr zweimal England zu genießen.
Wir freuten wir uns abwechselnd über gute und schlechte Wechselkurse, erlebten Wetterkapriolen in England (Hitzewelle) und Deutschland (Schneefall im Oktober) und erfreuten uns an der Verschiedenheit des anderen.
Fotos aus jenen 8 Jahren zeigen deutlich, dass wir älter geworden sind. Doch sind wir auch routinierter geworden. Wir hoffen, dieses einmalige Erlebnis eines Schüleraustauschs auch in Zukunft noch vielen Schülerinnen und Schülern ermöglichen zu können.